Es ist einfach alles Zuviel. Die persönliche Belastungsgrenze ist schon weit überschritten. Pflegende Angehörige fahren oft über Jahre hinaus im roten Bereich. Gut gemeinte Ratschläge, wie: „Du musst mal mehr an Dich denken und besser auf Dich achten!“, werden verärgert zurückgewiesen. „Wie soll ich das denn machen?“ Egal, ob der Prozess schleichend, oder von jetzt auf gleich eintritt, Angehörige von Pflegebedürftigen, die bereit sind, die Verantwortung für Ihre hilfsbedürftigen Eltern zu übernehmen, leiden darunter, dass das eigene Leben auf der Strecke bleibt. Die Aufgaben, die aus der Pflegebedürftigkeit entstehen, summieren sich zu einer Vollzeitbeschäftigung.
Selbst, wenn die Eltern in einer Pflegeeinrichtung sind, bleibt der Druck der Verantwortung bestehen. Denn der Pflegenotstand, führt dazu, dass die Pflegeeinrichtungen, trotzdem sie gerne anders arbeiten möchten, oft nur mit großen Belastungen für das häufig wechselnde Personal, die Grundversorgung der Pflegebedürftigen aufrechterhalten können. Angehörige können sich also mitnichten zurücklehnen, wie eine Freundin von mir dachte, Dir mir sagte: „Wieso kümmerst Du Dich noch so? Deine Mutter ist doch jetzt versorgt!“
Die Pflegebedürftigkeit der Eltern wäre weniger belastend, wenn die vielen sich daraus ergebenden Aufgaben reibungslos liefen. Aber das tun sich nicht und so entstehen durch Konflikte mit den Beteiligten weitere große Belastungen für die pflegenden Angehörigen. Die Situation strapaziert das Nervenkostüm, bis es zerreißt. Die Überlastung beeinträchtigt die Kommunikationsfähigkeit. Konflikte mit den Pflegebedürftigen, der Familie und Pflegeinstitutionen eskalieren schneller und heftiger.
Gleichzeitig sind Konflikte das letzte, was die pflegenden Angehörigen in der Lage brauchen. Durch adäquate Kommunikation können diese Konflikte abgewendet, oder zumindest verringert werden. Damit mehr Energie, für das Wesentliche und die eigene Lebensqualität bleibt.
Auftanken, sich mit Gleichgesinnten austauschen, effiziente Kommunikationstechniken lernen, dies alles sorgt dafür, dass wieder mehr Kraft für das persönliche Leben der pflegenden Angehörigen bleibt. Gemeinsam mit der WISOAK Bremen biete ich dafür die Bildungszeit: „Wenn die Eltern alt und pflegebedürftig werden – Pflegende Angehörige zwischen Fürsorge und Selbstaufgabe“ vom 15.04. bis 19.04.2024 in der Bildungsstätte der WISOAK in Bad Zwischenahn an.
In der Bildungszeit befassen wir uns mit den äußeren und inneren Ursachen von Konfliktsituationen, in denen sich pflegende Angehörige im Angesicht Ihrer zu pflegenden Eltern befinden. Wir lernen und erproben wirksame Kommunikationsstrategien, um die Situation zu entschärfen und in der Familie, im Beruf und mit den unterstützenden Kräften, vor allem aber mit dem pflegebedürftigen Menschen, auf Augenhöhe zu sprechen. Dadurch werden unnütze Grabenkämpfe vermieden und es verbleibt mehr Zeit und Energie für Dich.
Sich einmal umgeben von der aufblühenden Natur um nichts kümmern müssen, lädt den Akku wieder auf. Dadurch bekommst Du den Kopf frei, um mithilfe wirksamer Kommunikationstechniken die Streitigkeiten im Rahmen der Pflegebedürftigkeit zu lösen. So unterstützt, nimmst Du Dein Leben wieder mehr in Deine Hände.
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