Wenn Pflege zum Machtkampf wird - Wie Du der Mobbingfalle in der Familie entkommst...

Pflege als Zerreißprobe für die Familie

In vielen Familien führt die Versorgung pflegebedürftiger Eltern zu Spannungen, die bis zum Mobbing führen können. Geschwister kämpfen darum, wer das Sagen und damit die Macht hat. Alte Verletzungen brechen auf, und statt einander beizustehen, zerbricht der Zusammenhalt in der Familie. Frustration, Wut und Isolation führen zu dramatischen Verwerfungen, die die Pflege zusätzlich belasten. Mobbing in der Familie? Für viele ist dieser Gedanke ungeheuerlich. Doch wie zeigt es sich in der Familie? Und wie können die Betroffenen sich davor schützen? Wer sich frühzeitig mit den familiären Dynamiken auseinandersetzt, kann Eskalationen verhindern und Lösungen finden. Niemand muss Mobbing in der eigenen Familie hinnehmen – es gibt Wege, sich zu schützen und die Situation zu verbessern.

Formen von Mobbing in der Familie

Lisa kümmert sich täglich um ihre pflegebedürftige Mutter, während ihre Schwester Anna kaum involviert ist. Trotzdem wird Lisa von Anna ständig kritisiert: Sie würde nicht gut genug kochen, falsche Entscheidungen treffen und übertreibe ihre Belastung. In Familienchats wird sie ignoriert, und gemeinsame Treffen enden oft mit Schuldzuweisungen. Dieses Verhalten – Abwertung, soziale Isolation und emotionale Erpressung – ist eine Form von psychischem Mobbing.

 

Anzeichen für Mobbing in der Pflege

 

Psychische Gewalt ausüben: 

Psychische Gewalt zeigt sich in Abwertungen der Person, Drohungen, Demütigungen oder das gezielte Ignorieren von Familienmitgliedern. In Gruppenentscheidungen wird systematisch jemand übergangen oder mundtot gemacht. Diese Formen der Herabwürdigung führen zu erheblichem emotionalem Stress und können das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen.

 

Materielle/ finanzielle Kontrolle erlangen: 

Durch finanzielle Kontrolle und Intransparenz wird versucht Druck auszuüben und Macht zu demonstrieren. Selbst wenn Geschwister sich weder an der Pflege noch daran beteiligen, Einkommens Einbußen der Pflegenden auszugleichen, wird Druck ausgeübt damit das gleiche Stück vom Erbe erhalten wird.  Den Pflegenden wird unterstellt, sich bereichern zu wollen. Die Gier frisst so nicht nur das Hirn, sondern auch die Familienbeziehungen.

 

Informationen vorenthalten: 

Bewusste Informationslücken, oder Absprachen unter Ausschluss der eigentlich Beteiligten, führen dazu, dass pflegende Angehörige wichtige Entscheidungen nicht mitgestalten können. Der Ausschluss von wichtigen Entscheidungen erfolgt dabei mutwillig mit der gezielten Absicht, die Person nicht zum Zug kommen zu lassen. Dazu gehört auch die Desinformation über Arzttermine und Untersuchungsergebnisse, mit den dazugehörigen Folgen für die Pflege.

 

Pflegelast-Mobbing: 

Eine Person wird übermäßig belastet, während andere sich entziehen. Dennoch nehmen sie sich die Freiheit, ihre Pflegeentscheidungen ständig zu kritisieren, stellen Ansprüche daran, was alles noch zu tun ist. Sie werfen vor, zu viel Geld für Hilfsmittel auszugeben und nicht genug zu leisten, während sie selbst keine Verantwortung übernehmen. Dies setzt die Pflegenden unverhältnismäßig unter Druck und verstärkt das Gefühl der Isolation.

 

Warum kommt es zu Mobbing?

Der Kampf ums Erbe

Nach dem Schlaganfall ihres Vaters übernimmt Markus die Pflege, während sein Bruder Felix sich nicht beteiligt. Felix nutzt jedoch jede Gelegenheit, Markus als unfähig darzustellen – nicht nur vor der Familie, sondern auch gegenüber Nachbarn und Bekannten. Dahinter steckt ein alter Konflikt: Felix hat sich schon immer benachteiligt gefühlt und versucht sich in ein besseres Licht zu rücken, indem er Markus herabwürdigt. Dazu hat er Angst, dass Markus mehr vom Erbe erhalten könnte, weil er sich um den Vater kümmert. Auch dies fällt bei Felix in das alte Muster, der Bevorzugung von Markus. Felix will nicht sehen, dass Markus ja tatsächlich mehr leistet.

 

Mobbing in der Familie entsteht oft aus ungeklärten Konflikten:

Alte Rollenbilder sind mit die stärksten Antreiber für Konflikte und Mobbing in der Familie. Wer als ältestes Geschwisterkind, schon früh Verantwortung übernehmen musste, fühlt sich gedrängt auch jetzt mehr Führung zu übernehmen, während die jüngeren, inzwischen erwachsenen Geschwister sich entmündigt fühlen und sich verbünden, um sich dagegen zu wehren. Wer früher das „brave Kind“ oder das „schwarze Schaf“ war, fühlt sich oft in diese Rolle zurückgedrängt. Daraus resultieren dann Neid und Missgunst gegenüber denjenigen, die sich um die Eltern kümmern. Es wird befürchtet, dass diese im Testament oder durch Schenkungen bevorzugt werden. Das Problem ist, dass diese Befürchtungen nicht offen miteinander besprochen werden, sondern den Streit befeuern, ohne zum eigentlichen Thema zu gehören.

Wege aus der Mobbing-Falle

 „Hinter jedem Streit steckt eine nicht erzählte Geschichte. Wer sie erkennt, kann neue Lösungen finden.“

  • Sich über Art und Weise des Konflikts bewusst werden
    Werde Dir klar darüber, worum es bei dem Konflikt wirklich geht. Geht es um die zu klärenden Sachfragen, oder werden alte Familienkonflikte erneut ausgetragen? Welche Emotionen liegen bei Dir und den Konfliktpartnern zugrunde?
     
  • Eigene Grenzen erkennen und setzen
    Beantworte Dir die folgenden Fragen: Falle ich in alte Rollen zurück? Wenn die Antwort darauf ja ist, Du musst das nicht länger! Ihr seid erwachsen! Wie möchte ich, dass mit mir umgegangen wird? Würde ich einem Freund, oder einer Freundin erlauben, mich so zu behandeln? Was bin ich bereit zu leisten, wo höre ich auf? Bis wohin bin ich kompromissbereit und wann ist Schluss mit lustig?

  • Offene Kommunikation statt Machtspielchen
    Benenne die Probleme klar. Worum geht es wirklich? Argumentiere sachlich und zeige Optionen auf. Wenn Dein Gegenüber versucht, dich zu manipulieren, indem er Dich angreift, oder passiv aggressiv einfach zu allem Nein sagt, was Du an Lösungen vorschlägst. Bleibe freundlich, aber bestimmt auf Deinem Kurs.

  • Rechtliche Grundlagen klären, Informationen einholen
    Mache Dich schlau, über die rechtlichen Rahmenbedingungen der Pflege. Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es? Hole auch juristische Beratung ein. Es ist enorm entlastend, wenn alles, was zu regeln ist, rechtlich einwandfrei geklärt ist und notarielle Vollmachten vorliegen. Darauf kannst Du Dich gelassen berufen, wenn es zu ungerechtfertigten Angriffen kommen sollte. (Siehe dazu die Links weiter unten)

  • Externe Unterstützung und Mediation
    Coaches, Familientherapeuten oder Mediatoren helfen Dir und Deiner Familie dabei, die Wogen wieder zu glätten, wo dies möglich ist. Mindestens jedoch, stärken sie Dir den Rücken, um für Dich einen guten Umgang mit den Konflikten zu bekommen und Dich gegen Mobbing erfolgreich durchzusetzen.

Dein Weg zu mehr Klarheit und Stärke

Fühlst du dich durch familiäre Konflikte in der Pflege belastet? Wirst du ungerecht behandelt oder übermäßig kritisiert? Du musst diesen Kampf nicht allein führen. In meinem Coaching unterstütze ich dich dabei:

 

• Deine Grenzen zu definieren und zu verteidigen

• Kommunikationstechniken zu nutzen, die dir mehr Gehör verschaffen

• Manipulation und emotionale Erpressung zu erkennen und abzuwehren

• Konflikte souverän zu lösen, ohne deine eigene Gesundheit zu gefährden

 

Lass uns gemeinsam einen Weg finden, der für dich funktioniert! Buche jetzt ein kostenloses Erstgespräch und starte deinen Weg zu mehr Klarheit und Selbstbestimmung in der Pflege deiner Angehörigen. Du verdienst Unterstützung – und ich helfe dir, sie zu bekommen.

 

Hier bekommst Du weiter führende Informationen...

1. Bundesministerium für Gesundheit (BMG)

Das BMG bietet umfassende Informationen zur Pflegefinanzierung, einschließlich häufig gestellter Fragen und Antworten.

Website: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/pflegesichern/faq-pflegefinanzierung.html

 

2. Deutsche Rentenversicherung

Die Deutsche Rentenversicherung berät zu Leistungen bei Pflegebedürftigkeit und bietet Informationen zur finanziellen Absicherung.

Website: https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Home/home_node.html

 

3. Verbraucherzentralen

Die Verbraucherzentralen bieten unabhängige Beratung zu Pflegefinanzierung und rechtlichen Fragen rund um das Erbe.

Website: https://www.verbraucherzentrale.de

 

4. Deutsches Forum für Erbrecht e.V.

Dieser Verein bietet allgemeine Informationen zum Erbrecht und Erbschaftsteuerrecht und hilft, erbrechtliche Probleme durch Aufklärungsarbeit zu verhindern.

Website: https://www.erbrechtsforum.de/

 

 

 

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